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Digitalfotos aus Kompaktkameras haben normalerweise das Seitenverhältnis 3 zu 4 (d.h. 1 zu 1.33). Sie sind z.B. 1200 Bildpunkte hoch und 1600 Bildpunkte breit. Auch Filme und Standbilder aus Video-Kameras haben meist das Seitenverhältnis 3:4, ebenso alle normalen TV-Sendungen.
Auch "normale" TV-Bildschirme und alle herkömmlichen Computer-Monitore haben das Seitenverhältnis 3 zu 4. Wenn ein Foto auf einem solchen Gerät ohne Verzerrung bildschirmfüllend gezeigt werden soll, muss es also im Seitenverhältnis 3 zu 4 sein. Das betrifft z.B. Hintergrundbilder (Wallpapers) und Bilder für "Dia-Shows" via Computer, Beamer oder TV-Monitor.
Auf Kleinbild-Film ("KB", 35mm-Film = 135er Format, Negativ/Dia: 24x36 mm) beträgt das Seitenverhältnis 2 zu 3 (d.h. 1 zu 1.5)
Auch einige "teure" und "grosse" Digitalkameras (z.B. Bridge- und Spiegelreflex-Kameras) machen Bilder im Seitenverhältnis 2 zu 3.
Grosse LCD-Monitore (17", 19") haben meist eine Auflösung von 1280x1024 Punkten und somit ein Seitenverhältnis von 1.25 zu 1.
Einige Notebooks haben 15.4"- oder 17"-Monitore im Breitformat (z.B. 1280x800 oder 1440x900 Punkte) und ein Seitenverhältnis von 1.6 zu 1.
Breitformat-Fernseher haben meist das Seitenverhältnis 1:78 zu 1 (16:9).
Auf allen diesen Bildschirmen können Bilder mit den Seitenverhältnissen 1.33:1 (4:3) oder 1.5:1 (3:2) nur mit schwarzem Rand angezeigt werden.
Auch Fernsehsendungen und Videos im herkömmlichen 4:3-Format (1.33:1) können auf solchen Bildschirmen nur mit schwarzen Rändern - oder aber stark verzerrt - dargestellt werden.
Wenn Digitalfotos (1 zu 1.33) auf ein herkömmliches Papierformat (ca. 1 zu 1.4 bis 1 zu 1.5, siehe unten) belichtet oder ausgedruckt werden, gibt es entweder einen weissen Rand, oder aber Teile des Bilds werden abgeschnitten:
Passendes Papier | Weisser Rand | Abgeschnitten | |
---|---|---|---|
Papier | 10.2x13.6 cm 3:4 (1:1.33) |
10.2x15.2 cm 2:3 (1:1.5) |
10.2x15.2 cm 2:3 (1:1.5) |
Bild | 10.2x13.6 cm | 10.2x13.6 cm | Eigentlich: 11.4x15.2 cm Ausschnitt: 10.2x15.2 cm |
Veraltete, schlechte Fotolabors haben nur die herkömmlichen Papierformate.
Zeitgemässe, gute Fotolabors haben neue, "digitale" Papierformate in den richtigen Seitenverhältnissen.
Für Digitalfotos mit dem Seitenverhältnis 3:4 gibt es geeignete Fotopapiere. Diese heissen bei einigen Anbietern z.B. "Digitalformate".
In Bestellformularen, Preislisten u.s.w. werden oft nach wie vor die herkömmlichen Nenngrössen verwendet, obwohl diese z.T. deutlich von der Realität abweichen.
Effektive Grösse (cm) | Nenngrösse herkömmlich | Nenngrösse modern | Nenngrösse nach Höhe | weitere Bezeichnungen |
---|---|---|---|---|
9.5 x 12.7 | 9x13 | 9x13 | 9er | |
10.2 x 13.6 | 10x15 | 10x13 | 10er | 10x14 |
11.4 x 15.2 | 11x17 | 11x15 | 11er | |
12.7 x 16.9 | 13x18 | 13x17 | 13er | 13x19 |
Diese Papierformate sind geeignet für Vergrösserungen von Kleinbild-Filmen (35mm-Film = 135er Format) sowie für Digitalfotos im Seitenverhältnis 2:3 aus einigen "teuren" und "grossen" Digitalkameras.
Die herkömmlichen Nenngrössen ("9x13", "10x15", "13x18") sind grobe Annäherungen in Zentimeter an traditionelle Papierformate, die in Zoll (Inch) gemessen werden. Diese Papiere haben Seitenverhältnisse von ca. 1 zu 1.4 bis 1 zu 1.5, wie die folgende Tabelle zeigt:
Effektive Grösse (cm) | Nenngrösse (cm) | Nenngrösse (Zoll) | Seitenverhältnis |
---|---|---|---|
8.9 x 12.7 | 9x13 | 3.5x5" | 1 zu 1.43 |
10.2 x 15.2 | 10x15 | 4x6" | 1 zu 1.5 |
12.7 x 17.8 | 13x18 | 5x7" | 1 zu 1.4 |
Die DIN-A-Papierformate haben das Seitenverhältnis 1 zu 1.41
(Genau genommen: 1 zur Quadratwurzel von 2, d.h. 1 zu 1.4142...)
Effektive Grösse (cm) | Bezeichnung | Seitenverhältnis |
---|---|---|
29.7 x 42.0 |
DIN A3 |
1 zu 1.41 |
21.0 x 29.7 | DIN A4 | 1 zu 1.41 |
14.9 x 21.0 | DIN A5 | 1 zu 1.41 |
10.5 x 14.9 |
DIN A6 |
1 zu 1.41 |
Ein paar gängige Auflösungen von Digitalkameras und Computer-Monitoren im Seitenverhältnis 4:3 (1.33:1):
Breite | Höhe | Name | Anzahl Punkte | Megapixel | Bemerkungen, Beispiele |
---|---|---|---|---|---|
640 | 480 | VGA | 307'200 | 0.3 | Billige "Spielzeug"-Digitalkameras, einige Handy-Kameras |
800 | 600 | SVGA | 480'000 | 0.5 | Einsteiger-Beamer (Heimkino) |
1024 | 768 | XGA | 786'432 | 0.8 | Viele Notebooks, 14"- und 15"-TFT-Monitore, Profi-Beamer (Daten) |
1400 | 1050 | SXGA+ | 1'470'000 | 1.5 | Einige 15"-Notebooks |
1600 | 1200 | UXGA | 1'920'000 | 1.9 | "2-Megapixel"-Kamera |
2048 | 1536 | SUXGA/QXGA | 3'145'728 | 3.1 | "3-Megapixel"-Kamera |
2320 | 1740 | - | 4'036'800 | 4.0 | "4-Megapixel"-Kamera |
2600 | 1950 | - | 5'070'000 | 5.1 | "5-Megapixel"-Kamera |
2848 | 2136 | - | 6'083'328 | 6.1 | "6-Megapixel"-Kamera |
3072 | 2304 | - | 7'077'888 | 7.1 | "7-Megapixel"-Kamera |
3264 | 2448 | - | 7'990'272 | 8.0 | "8-Megapixel"-Kamera |
Bildschirme mit anderen Seitenverhältnissen:
Breite | Höhe | Name | Seitenverhältnis | Bemerkungen, Beispiele: |
---|---|---|---|---|
1280 | 1024 | SXGA | 1.25:1 (5:4) | 17" und 19"-TFT-Monitore |
1280 | 800 | WXGA | 1.6:1 (16:10) | 15.4"-Notebooks (Breitformat) |
1440 | 900 | WXGA | 1.6:1 (16:10) | 17"-Notebooks (Breitformat) |
852 | 480 | WVGA | 1.78:1 (16:9) | Breitformat-Fernseher (LCD, Plasma) |
1366 | 768 | WXGA | 1.78:1 (16:9) | Breitformat-Fernseher (LCD, Plasma), HD ready, HDTV 720p (1280x720) |
1920 | 1080 | HDTV | 1.78:1 (16:9) | Breitformat-Fernseher (LCD oder Plasma), HD ready, Full HD, HDTV 1080i/1080p (1920x1080) |
Weitere Angaben siehe Wikipedia-Artikel "Bildauflösung"
http://de.wikipedia.org/wiki/Bildaufl%C3%B6sung
Wenn man ein Bild aus einer kompakten Digitalkamera hat (Seitenverhältnis 3:4) und dieses auf ein herkömmliches Papier, z.B. 10.2x15.2cm ausbelichten oder drucken will, empfiehlt es sich, selbst einen Ausschnitt im passenden Seitenverhältnis (z.B. 2:3) zu wählen und dieses Teilbild als neue Datei zu speichern. Nur so kann man sicher sein, dass nicht das Labor oder eine Software (z.B. im Drucker) willkürlich einen Ausschnitt wählt oder weisse Ränder macht.
In vielen Bildbearbeitungsprogrammen (z.B. Adobe Photoshop, The GIMP ab 2.0 u.s.w.) kann man in den Optionen für das Rechteck-Auswahlwerkzeug ein festes Seitenverhältnis angeben.
In IrfanView kann man zum Beispiel "von Hand" mit der Maus einen
Ausschnitt wählen. Dann sieht man oben rechts im Fensterrahmen
das Seitenverhältnis des Ausschnitts:
Eine andere Möglichkeit, um einen Ausschnitt mit einem genauen Seitenverhältnis
zu erhalten, geht über den Menüpunkt
Bearbeiten -> Spezielle Markierung erstellen (Umschalt-C).
Dort kann man die Koordinaten der oberen linken Ecke sowie die Grösse
des Ausschnitts angeben. Mit der rechten Maustaste kann man den Ausschnitt
anschliessend verschieben, und wenn man gleichzeitig die Ctrl-Taste
(Deutschland: Strg) drückt und mit der linken Maustaste einen Rahmen des Ausschnitts bewegt,
behält der Ausschnitt das originale Seitenverhältnis bei und wird grösser
oder kleiner.
In anderen Programmen muss man "von Hand" einen Ausschnitt mit den richtigen Seitenverhältnissen bestimmen. Dabei kann man z.B. folgende Tabellen zu Hilfe nehmen:
© 05.04.2007 - Thomas Lüthi, info@tomogramm.ch